Kreisgruppe Minden-Lübbecke

Was passiert mit unserem Rest- und Bioabfall?

03. Juni 2016 | Hille, Abfall/Ressourcenschutz, Exkursion, Umweltbildung

Annahmehalle und Vergärungsreaktor (blau) mit Gasspeicher auf dem Entsorgungs-zentrum  (BUND Mi-Lü)

Im März 2016 informierten wir uns über die Weiterbehandlung des Verpackungsmülls aus den Gelben Säcken. Nun wollten wir erfahren, was mit dem Inhalt der Restmüll- und Biotonne geschieht. Für diesen Bereich der Siedlungsabfälle ist das Entsorgungszentrum des Kreises „Pohlsche Heide“ in Hille zuständig. Neben Deponieflächen befinden sich dort ein Kompostwerk mit Biogasanlage und seit 2005 eine Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA). Bis dahin wurde der Restmüll unbehandelt auf der Deponie abgelagert. Der BUND Petershagen hatte damals vor den Folgen der unkontrollier- und unvorhersehbaren chemischen Reaktionen im Inneren des Deponiekörpers („Hexenküche!“) gewarnt. Er setzte sich für eine Abfallbehandlung ein, bei der der Restmüll in einer anaeroben und areoben Stufe vergärt und verrottet , bevor er auf die Deponie kommt („Kalten Rotte“ als umweltfreundliche Alternative zur Müllverbrennung). Für dieses Verfahren hat sich der Kreis Minden-Lübbrecke letztendlich entschieden, im Gegensatz zu fast allen anderen Kreisen in NRW, die auf eine Verbrennung des Restmülls in Müllverbrennungsanlagen (MVA) setzen.
Thomas Kropp, Geschäftsführer der Gesellschaft für Verwertung organischer Abfälle (GvoA), die im Auftrag des Kreises das Entsorgungszentrum betreibt, führte durch die Anlage. Er erläuterte die mechanische sowie biologische Behandlung. Wir erfuhren, dass dennoch ein Teil verbrannt wird . Mit der „heizwertreichen Fraktion“ - der Grobfraktion aus Kunststoff, Textilien und Papier - werde im Ersatzbrennstoffkraftwerk (EBS) in Minden Prozessdampf produziert, der bei der BASF fossile Brennstoffe ersetze. Die biologisch aktive Feinfraktion verbleibe nach Vergärung und Verrottung auf der Deponie. Für die Verwertung der Bio- und Grünabfälle stehe seit 1995 ein Kompostwerk zur Verfügung, dem zur Energiegewinnung eine Biogasanlage angeschlossen ist, so der Geschäftsführer. Er weist auf den Slogan hin: Sauberer Biomüll gibt auch sauberen Kompost! Infos zur MBA und zum Kompostwerk der „Pohlschen Heide“ siehe siehe hier 

 

 

Thomas Kropp erläutert die mechanische sowie biologische Behandlung des Restmülls.  

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