Karl Halver informiert im Café im Nordholz über den Fahrservice Petershagen.
(Foto: Joachim Römermann)
Einfach mit dem eigenen Pkw losfahren und sein Ziel ansteuern – für viele ist das selbstverständlich. Aber was ist, wenn dies nicht möglich ist und ein Arztbesuch ansteht? Was ist, wenn auch der ÖPNV aufgrund eines geringen Angebots oder körperlicher Einschränkungen nicht genutzt werden kann und Taxikosten eine finanzielle Belastung darstellen? Karl Halver, Vorsitzender des Vereins „Menschen in Notlagen“, informierte im Café im Nordholz über den Verein und den ehrenamtlichen Fahrservice. Seit Anfang 2022 fährt er mit seinem Privat-Pkw gegen eine Spende Petershäger Bürger z. B. zu Artzterminen, wenn die Transportkosten nicht durch die Krankenkasse finanziert werden. Die Fahrten sollten rechtzeitig – etwa zwei Wochen vorher - angemeldet werden. Inzwischen haben sich auch in anderen Ortschaften der Stadt Fahrer gefunden, die sich ehrenamtlich an diesem Mobilitätsprojekt beteiligen.
Doch auch weitere Fragen kamen am Aktionstag, organisiert von ADFC, BUND, Nabu und VCD, am Kaffeetisch zur Sprache. So erörteten die Teilnehmenden schon zuvor auf ihrer Radtour, welche Möglichkeiten der Busverkehr am Beispiel der Strecke Petershagen-Ort und Gut Nordholz bietet. Zwei Linien der Regionalbusse 502 und 503 sind dort an Schultagen früh morgens sowie mittags unterwegs, nachmittags außer am Freitag nur die Linie 503. Der TaxiBus SüdWest ergänzt dieses Angebot und fährt auch samstags. Eine Anmeldung ist dafür erforderlich. Allerdings ist eine Kaffefahrt nach Nordholz am Samstag trotzdem nicht möglich. Ein Hinkommen ab Petershagen Marktplatz um 13.47 Uhr würde klappen, wenn man – das gilt auch wochentags - bereit ist, ca. 20 Minuten zu Fuß von der nächst gelegenen Bushaltestelle bis zum Gut Nordholz zu gehen. Zurück mit dem Bus geht es allerdings nicht, stellten die Teilnehmenden fest.
Infos zu Bus- und Bahnverbindungen finden sich unter dem Link www.teutoowl.de
„Mobil bleiben“ war das Thema eines weiteren Kurzvortrages. Gotthard Korella vom VCD Minden-Lübbecke - Herford e. V. stellte Forderungen des Arbeitskreis Seniorenmobilität (VCD NRW) vor. So sollten Wege zur Haltestelle sicher, angenehm und frei von Hindernissen und der ÖPNV barrierefrei und für alle zugänglich sein. Bundesweit sollten Bedienungsstandards im Fahrplan, die auch Menschen auf dem Land Teilhabe ohne eigenes Auto ermöglichen, gelten. Mehr siehe hier Verteilblatt_Mobil_im_Alter
Auch in diesem Jahr unterstützte die Stadt Petershagen wieder den Aktionstag zur Mobilität. Evelyn Hotze von der Stabstelle für Wirtschaftsförderung & Tourismus sowie Klimamanagerin Emilia Scharner standen für Fragen zur Verfügung und kündigten eine Fortsetzung des Aktionstages im nächsten Jahr an.
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