Kreisgruppe Minden-Lübbecke

GPS-Bildungsroute "Wasser vor Ort und weltweit" - Mit dem Smartphone entlang der Ösper

25. August 2019 | Petershagen, Umweltbildung, Ösper

Versteck gefunden! Das Smartphone weist den Weg.  (Foto: BUND Petershagen)

Warum haben es Wassertiere hier und anderswo so schwer? Wie kommt der Müll ins Meer und warum geht das auch uns vor Ort etwas an? Diese Fragen stellten sich die Teilnehmer*innen auf einer per Satellit gesteuerten Schnitzeljagd entlang der renaturierten Ösper. Kornelia Fieselmann vom BUND Petershagen und Ramona Gieseking vom BNE-Regionalzentrum Moorhus hatten die Bildungsroute gemeinsam ausgearbeitet und dazu Kinder und Erwachsene eingeladen. Mit dabei Lachs Laurine und Eisvogel Blaufrack, die den Kindern von ihrem Lebensraum Bach und Meer erzählten. Vom Ösperhafen ging es bachaufwärts mit Smartphone oder Müllsack bewaffnet los, um die zuvor versteckten Behälter mit Hilfe der GPS (Global Position System)-Koordinaten zu finden oder Müll aufzusammeln. Die kleinen Behälter enthielten Aufgaben und Rätsel, die bei richtiger Lösung zu den nächsten der insgesamt 10 Stationen führten.
An Station 5 erzählte Eisvogel Blaufrack vom 2014 neu geschaffenen Bachhaus mit seinen vielen Zimmern wie Steilhangzimmer, Stillwasserzimmer oder Sandzimmer. „Ohne diese Zimmer haben wir Wassertiere es schwer zu überleben. Lange Zeit mussten wir auf die Renaturierung warten“, beschwerte er sich. Kornelia Fieselmann fügte hinzu, dass die Ösper in diesem Abschnitt mehr als 40 Jahre lang durch Steinschüttung entlang der Uferlinie wie in einem Korsett eingezwängt war.
Ein besonderes Erlebnis hatte die Gruppe genau dort, wo die Ösper Geschiebe aus Sand und feinen Kies abgelagert hatte. Das „Sandzimmer“ stellt ein bevorzugter Lebensraum für den Steinbeißer dar. Prompt zeigte er sich beim Fang mit dem Netz. Bachflohkrebs, Flusskrebs und weitere typische Bachtiere gab es zu bestaunen.

Welche globalen Auswirkungen menschliche Tätigkeit auf Wasser hat, erfuhren die Teilnehmer*innen an den nächsten Stationen, die bachabwärts wieder zum Ausgangspunkt führten. „Bei der Herstellung von Lebensmitteln, Kleidung und Elektrogeräten wird oft enorm viel Wasser benötigt“, erklärte Ramona Gieseking. „Dieses in den Konsumgütern versteckte Wasser nennt sich virtuelles Wasser. Es beeinflusst die Wasserressourcen in vielen Teilen der Welt.“ Lachs Laurine beschwerte sich über die Menschen, die nicht über ihren Abfall nachdenken. Sie berichtete von den riesigen Müllstrudeln ihrer Heimat, dem Atlantischen Ozean. "Vermeide Plastikmüll!", war ihre Bitte.
Am Ende wartete auf die Kinder ein Schatz, der Müllsack war beinahe voll und viel Wissen um globale Zusammenhänge steckte in allen Köpfen.

BNE ist die Abkürzung für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Sie will auf globale Zusammenhänge hinweisen und zu verantwortungsbewusstem Handeln anregen. Wer mehr darüber erfahren möchte siehe hier https://www.bne-portal.de/de/einstieg/was-ist-bne. Infos zum BNE-Regionalzentrum Moorhus hier https://www.moorhus.eu/regionalzentrum-bne/ 

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