Kreisgruppe Minden-Lübbecke

Deutscher Erderschöpfungstag am 5. Mai 2021 - Ökologischen Fußabdruck verringern!

04. Mai 2021 | Nachhaltigkeit, Abfall/Ressourcenschutz

Global gesehen ist der Erderschöpfungstag im August. Deutschland lebt aber schon ab dem 5. Mai auf Pump.  (Quelle: Pixabay)

Heute ist deutscher Erderschöpfungstag. Damit hat Deutschland schon am 5. Mai so viele Ressourcen verbraucht, wie unserem Land rechnerisch für das ganze Jahr zur Verfügung stehen.
„Auch Nordrhein-Westfalen ist ganz vorne mit dabei, wenn es um Ressourcenverschwendung geht“, kritisiert Achim Hertzke vom nordrhein-westfälischen Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz in der heutigen Pressemeldung. Es dürfe nicht mehr darum gehen, relative Verbesserungen zu erzielen, sondern der Ressourcenverbrauch müsse auch absolut drastisch zurückgefahren werden. Branchen und Unternehmen, die einem suffizienten, ressourcenleichten Lebensstil dienen, müsse daher der Vorzug gegeben werden. (vollständige Pressemeldung siehe hier

Der BUND Minden-Lübbecke appelliert: Jeder Einzelne sollte versuchen, seinen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Die Möglichkeiten sind vielfältig und ziehen sich durch sämtliche Lebensbereiche. Je nach Neigung und Talent kann jede*r z.B. mit (Enkel)kindern, (Groß)eltern oder Freunden einen naturnahen Garten gestalten, ein Insektenhotel bauen, Bäume pflanzen, Geräte reparieren (lassen) statt sie wegzuwerfen, Sachen länger nutzen statt neue zu kaufen, Kleider gebraucht kaufen, Upcycling machen mit Holz- oder Stoffresten, im Familien- und Freundeskreis Geräte, Bücher und DVDs leihen, Abfälle und Fleischkonsum reduzieren, Fahrgemeinschaften bilden oder wenn möglich alternative Transportmittel nutzen. Corona konform ginge auch ein Besuch beim Weltacker - in Osnabrück entsteht gerade einer neben dem Botanischen Garten - um sich seine verbrauchten Ressourcen mal lebhaft vor Augen zu führen. Viele kleine Schritte gleichen einem großen Schritt.

Eine gutes „Training“, seinen ökologischen Fußabdruck zu verringern, bietet das jährliche Plastikfasten der BUND-Gruppe, das in diesem Jahr aufgrund Corona als WhatsApp-Gruppe stattfand (Plastik ausmisten – Alternativen finden!). Der Workshop machte bewusst, dass ein Leben mit weniger Plastik nur funktioniert, wenn sich unser Lebensstil im Ganzen ändert.
Dazu Tanya van der Wacht, BUND-Mitglied aus der Kreisgruppe, die am diesjährigen Plastikfasten teilgenommen hat: „Genauso wie Zähneputzen, Radfahren oder Kochen kann und muss nachhaltiges Handeln eingeübt werden. Von der Politik, von Unternehmen, Organisationen und jeder, jedem einzelnen. Dabei geht es darum neue Erfahrungen zu machen und zu schauen, wo wir unseren Fokus haben. Was tut mir wirklich gut: Wohlstand oder Wohlbefinden? Die Erderschöpfung hält uns allen einen Spiegel vor: Burn-out-Erkrankungen sind in den vergangenen Jahrzehnten in unserer Leistungsgesellschaft sprunghaft angestiegen. Irgendwas oder irgendwie sein zu müssen ist unnatürlich anstrengend. Neugier und Interesse hingegen helfen mir immer wieder dabei die Erfahrung zu machen, dass Lebensqualität nicht in den Dingen liegt, sondern weit darüber hinausgeht und sehr erfüllend ist. Das macht den Wandel leichter.“

Zur Übersicht