Kreisgruppe Minden-Lübbecke

BUND-Votum für einen Nationalpark Egge

23. Oktober 2023

"Nationalpark jetzt!" Im Ravensberger Park in Bielefeld entrollten die BUND-Delegierten ein Banner für einen Nationalpark Eggegebirge  (Foto: Dirk Jansen)

Resolution der Landesdelegiertenversammlung des BUND NRW in Bielefeld. Artensterben und Biodiversitätskrise erfordern die Ausweisung weiterer Wildnisgebiete und Nationalparke.

Am Wochenende tagte die Landesdelegierten-versammlung des BUND NRW in Bielefeld. Im Historischen Saal der Ravensberger Spinnerei versammelten sich über 100 Delegierte aus den 54 Kreisgruppen des Landes. Sie beschlossen eine Resolution, in der sie einen Nationalpark Egge unterstützen.

Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND: "Ostwestfalen ist mit Senne, Teutoburger Wald und Eggegebirge ein Hotspot der Artenvielfalt. Wir unterstützen deshalb in dem jetzt gestarteten Beteiligungsverfahren des Landes eine Bewerbung für die Ausweisung eines Egge-Nationalparks.“

Die naturschutzfachliche Eignung des Eggegebirges steht seit langem außer Frage. Der 12.000 Hektar große Staatswald in der Egge ist bereits weitgehend als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Mit seinen Wäldern, Felsklippen, Höhlen, Mooren, Quellen und Bächen ist die Egge Lebensraum für weit über 200 gefährdete und seltene Arten der Roten Liste. Zahlreiche Pflanzen- und Tierarten kommen in NRW nur hier oder an einzelnen anderen Reliktstandorten vor. Der potenzielle Nationalpark wäre zudem mit der Senne und dem Teutoburger Wald optimal in den Verbund von schützenswerten Biotopen eingebunden. Ein Biotopverbund für Arten wie Wildkatze, Schwarz- und Mittelspecht, Schwarzstorch und Haselhuhn, der von Bielefeld bis in den benachbarten Hochsauerlandkreis reicht. Damit ist aus Sicht der BUND-Kreisgruppe Bielefeld ein Egge-Nationalpark ein Gewinn für ganz OWL, auch für Bielefeld. Nationalparke seien einzigartige Schutzgebiete für die Natur, aber auch Erlebnis- und Erholungsräume für Menschen.

Sticht: „Biodiversitätskrise und Artensterben erfordern entschlossenes Handeln. Die Landesregierung hat sich zum Ziel der Weltnaturkonferenz bekannt, 30 Prozent der Landesfläche als Schutzgebiet für die Natur auszuweisen. Aktuell sind erst knapp 10 Prozent geschützt. Wir nehmen die Landesregierung beim Wort: Ein zweiter Nationalpark und weitere großflächige Schutzgebiete sowie weitere Wildnisgebiete können Beiträge leisten, sich diesem Ziel anzunähern.”

Der BUND erwartet, dass die Zivilgesellschaft in dem jetzt anstehenden Findungsverfahren besser eingebunden wird. Die Landesregierung dürfe dabei nicht vor organisierten Gegenkampagnen einknicken. Letztendlich sieht der BUND die Regierung in der Pflicht, neben der Egge auch weitere Großschutzgebiete auszuweisen. Der BUND begrüßt deshalb weitere Bewerbungen aus anderen potenziellen Nationalpark-Regionen. Die BUND-Kreisgruppe Bielefeld will sich jetzt intensiv an der Bewerbung für einen OWL-Nationalpark beteiligen.

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