Kreisgruppe Minden-Lübbecke

Brandmaus gesucht: Wir rufen zum Mitmachen

03. Februar 2015 | Artenschutz

 (Foto: Henning Vierhaus)

Manche Arten sind nicht nur in der freien Natur zu beobachten, sondern auch im Garten oder sogar in der Wohnung. Die possierliche Brandmaus mit ihrer schwarzen Rückzeichnung findet man in der kalten Jahreszeit vermehrt in ländlichen Anwesen, an Komposthaufen oder an Vogelfutterplätzen. Da sie oft nur wenig Scheu zeigt, lässt sie sich dort gut beobachten. Sie besiedelt ein breites Spektrum von Lebensräumen.

Weit über die Hälfte der pflanzlichen Nahrung sind Früchte im weitesten Sinne: Samen, Getreidekörner, Beeren und Nüsse. Ihre tierische Nahrung sind überwiegend Insekten, Insektenlarven und Regenwürmer. Weiterhin fressen sie auch Spinnen und Schnecken. Sie ist überwiegend tag- und dämmerungsaktiv.

Das Verbreitungsgebiet reicht im Osten bis in die Mongolei und nach China. Die Besiedlung Westeuropas erfolgte erst vor ca. 7.000 Jahren. In NRW verläuft ein Teil ihres Areals durch den Kreis Lippe, Höxter und Paderborn. Interessant ist, dass die Grenze Ihres Verbreitungsgebietes nach Norden der Kreis Minden-Lübbecke und Herford ist. Besonders auch im Gebiet der Stadt Bad Oeynhausen ist die niedliche Maus zu erwarten. Warum sie in dem nur wenige Kilometer entfernten Kreis Bad Salzuflen vorkommt und es hier kaum Nachweise gibt, ist ein Rätsel. Die Brandmaus ist in ihrem Vorkommensgebiet häufig sehr lange kaum auffindbar, da ihre Populationsdichte sehr gering sein kann. In manchen Jahren hat sie optimale Vermehrungsbedingungen, so dass sie gehäuft in Regionen auftritt, in denen sie lange Zeit nicht beobachtet wurde. „

"Diese jetzt vorherrschende Häufigkeit wollen Biologen nutzen, um mit Hilfe der Bevölkerung die Verbreitung der Art genauer kennen zu lernen, und zwar bevor der Bestand – typisch für viele Mäusearten – wieder zusammenbricht „ berichtet Holger Sonnenburg von der Biologischen Station Lippe, der schon verschiedenen Meldungen aufgrund des Presseaufrufes erhalten konnte. „Die Brandmaus wurde im Kreis Herford gerade durch Jörg Hadasch in Vlotho Valdorf nachgewiesen. Daten zur Verbreitung von Säugetieren werden nur selten gemeldet.

Interessant ist es jetzt, ob jemand diese niedliche Maus im Kreis Minden-Lübbecke beobachtet hat“ erläutert die Zoologin Gabriele Potabgy. Aus dem Gebiet westlich der Weser (Rahden, Espelkamp, Hille, Hüllhorst) gibt es so gut wie keine Nachweise.
Meldungen aus diesem Gebiet, auch Todfunde, sehr gerne mit Belegfoto, nimmt der BUND Minden-Lübbecke Dipl. Biol. Gabriele Potabgy unter potabgy(at)freenet.de gerne an.  

 

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